Schulz, Paul Friedrich Hermann

 

Dienstgrad :      Unteroffizier

Nationalität :    deutsch

 

Geburtsdatum : 15.07.1903

Geburtsort :      Königsberg in der Neumark
(heute Chojna/Polen)

 

Todesdatum :    3.3.1946, 3:45 Uhr

Todesort :         Idstein, Reservelazarett I

Beschreibung: Beschreibung: D:\Diverses\Friedhof Idstein\Weitergehende Infos zu Toten\Blatt_195_Schulz_Paul\Foto Paul Schulz Internet.jpg

 

Todesursache :  chron. Baufellentzündung, beidseitige Rippenfellentzündung, Herzmuskelschaden

 

Eintrag des Sterbefalls im Standesamt:    StA Idstein, Nr. 28/1946

 

Lage auf dem Friedhof in

Block : 13                        Reihe : 6                         Grab : 138

 

Letzte Einheit :

 

Kontakt zu Angehörigen vorhanden

 

 

Paul Schulz wurde am 5.3.1946 evangelisch beerdigt. Am 25.12.1931 heiratete er in Königsberg Erna Emma Ella Schulz, geb. Sühring (1909-2006). Von Beruf war er Verwaltungsangestellter beim Landratsamt des Landreises Königsberg/Neumark, wo er auch mit seiner Familie lebte. Paul Schulz hatte noch einen Bruder und vier Schwestern. Der Bruder gilt als in Russland vermisst.

 

Wehrmachtslastwagen, die Munition an die Ostfront gebracht hatten, wollten nicht leer gen Westen fahren und nahmen Zivilbevölkerung mit. Dies erfuhr Erna Schulz am 1.2.1945 von einem Polizeibeamten, der im gleichen Haus wohnte und der ihr riet, die Gelegenheit wahrzunehmen (Entscheidungszeit 30 Minuten). So kam sie mit ihrem Sohn bis nach Wriezen und von dort mit der Bahn zu einer Schwägerin nach Berlin. Von Berlin ging es dann nach Sachsen - zuerst nach Öderan und von dort weiter nach Lugau. Hier war dann der Krieg vorbei. Es sollte wieder nach Hause gehen, sie kamen aber nur bis nach Berlin. Erna Schulz fand dort ihre inzwischen ausgebombte Schwägerin wieder und erhielten eine Unterkunft in einem Bunker, dann ein Zimmer im Bezirk Steglitz.

 

Hier erreichte sie 1946 ein Telegramm des ehemaligen Hausarztes aus Königsberg, dass Paul Schulz im Reserve-Lazarett I in Idstein wäre und es ihm gesundheitlich sehr schlecht gehe. Der Hausarzt hatte Paul Schulz durch Zufall in einem Gefangenenlager getroffen und dafür gesorgt, dass er in ein Lazarett kam. Erna Schulz machte sich daraufhin mit der Bahn (Güterwagon) auf den Weg. Bei Kontrollen wurde sie hinter Mitreisenden versteckt und ihr Sohn als Kind anderer Leute ausgegeben, da beide keine gültigen Papiere hatten. Am Grenzübergang Bebra/Eisenach verließen sie den Zug und schlichen sich an der dortigen Entlausung vorbei in den Westen. Sie sind dann an am 2.3.1946 in Idstein eingetroffen, in der folgenden Nacht ist Paul Schulz verstorben.

 

Das evangelische Kirchenbuch vermerkt: „Ehefrau und 7-jähriger Sohn konnten an der Beerdigung teilnehmen“.

 

Seine Eltern waren Paul Schulz und Auguste, geb. Hille, aus Bernikow bei Königsberg/Neumark. Paul Schulz ist noch in Bernikow von den Russen erschossen worden. Nach einer Vergiftung eines russischen Offiziers in diesem Ort gab es eine Strafaktion bei der jeder fünfte Mann erschossen wurde. Auguste Schulz kam nach dem Krieg nach Fürstenberg in Mecklenburg und von dort später nach Roxförde in Sachsen-Anhalt.

 

 

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